Der neue Roman von Szczepan Twardoch erscheint bei Rowohlt Berlin Szczepan Twardoch: KälteRoman aus dem Polnischen von Olaf KühlRowohlt Berlin, 432 Seiten, 26,- €.Erscheinungstermin: 16.04.2024 Der Schriftsteller Szczepan erhält auf einem Boot von einer alten …
Robert Lebeck – Hierzulande192 Seiten mit 170 großformatigen Schwarz-Weiß-AbbildungenGebunden, Steidl-Verlag 2023, 35 €. Robert Lebeck (1929 – 2014) war einer der bedeutendsten Photo-Reporter der Bundesrepublik Deutschland. Seine Aufnahmen von Willy Brandt, Konrad Adenauer oder Alfred …
Juergen Teller/Dovile Drizyte: Auguri288 Seiten, 274 Abbildungen in FarbeSteidl Verlag 2022, 38 €. »Ich gehe nicht zu Hochzeiten« antwortete Karl Lagerfeld einmal auf die Frage eines Reporters. Und weiter: »Ich komme zur Scheidung!« Damit machte …
The Rebel’s Wardrobe trägt den unschuldigen Untertitel The Untold Story of Menswears’s Renegade Past. Dabei ist der großformatige Bildband nichts weniger als ein Handbuch zu den ikonischen Essentials in des Mannes Kleiderschrank. Welcher Mann hat …
Simon Strauß: Zu zweit. NovelleTropen Verlag, 1. Auflage 2023, 160 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag, 22 €. Ich bin nie ehrgeizig gewesen, aber es war dennoch ein unerfreuliches Gefühl, nichts, aber auch gar nichts auf dem …
Der britische Schriftsteller und Journalist G. K. Chesterton ist in Deutschland – wenn überhaupt –bekannt als Autor der Kriminalromane mit dem Protagonisten Father Brown. Dabei verstand sich der streitbare Autor vor allem als Journalist und …
Secaucus ist ein gottverlassener Ort im US-Bundesstaat New Jersey. Im Jahr 1900 von Einwanderern gegründet, scheint dies unwirkliche Fleckchen Erde im Nordosten der USA, obwohl gar nicht so weit von der Metropole New York City …
Marcel Proust (1871-1922). Schöpfer der Recherche Aus Anlass des 100. Todestages von Marcel Proust hier zehn Gründe, warum jeder halbwegs intelligente Mensch Prousts Hauptwerk, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du …
Heute, am 18. November 2022 jährt sich der Tod von Maecel Proust zum 100. Mal. Proust gilt mit seinem etwa 4.200 Seiten umfassenden Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du …
Alexander Puschkin (Puškin), Rosemarie Tietze (Hg.):Puschkin in Quarantäne113 Seiten, Broschur mit Schutzumschlag.Friedenauer Presse 2022, 22 Euro. Das Jahr 1830 war für Alexander Puschkin ein außergewöhnliches: Seine Angebetete gibt ihm endlich das Jawort, die Cholera zwingt …
Das Cover des aktuellen Buches von Hans Magnus Enzensberger
Hans Magnus Enzensberger ist am gestrigen Dienstagabend in Kopenhagen mit der bedeutendsten dänischen Kultur-Auszeichnung geerhrt worden: dem Sonning-Preis. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung dokumentiert Enzensbergers Dankesrede in einer leicht gekürzten Fassung:
Enzensberger nennt das Demokratiedefizit der EU „eine chronische und offenbar schwer zu behandelnde Mangelkrankheit“. Als habe es die Verfassungskämpfe des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts nie gegeben, wurde sich „von Anfang an auf eine Kabinettspolitik verständigt, die alles Wesentliche im Hinterzimmer aushandelt“
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Enzensbergers Bücher sind Seismographen und zugleich subversiver Widerstand
Enzensbergers Kritik kommt einer Abrechnung über ein Gebilde gleich, dass niemand mehr versteht, verstehen soll: „Die Kommission hat praktisch ein Monopol für die Gesetzesinitiative. Sie verhandelt und entwirft ihre Richtlinien hinter geschlossenen Türen.“ „Die über fünfzehntausend Lobbyisten, die in Brüssel tätig sind, haben mehr Einfluss auf die Entscheidungen der Kommission als alle Abgeordneten (…)
Was aber die Bewohner unseres Erdteils am meisten nervt, ist der Regelungswahn der Brüsseler Behörden. Ihre Kompetenzgier ist nicht schwer zu erklären. Wie Robert Conquest einmal bemerkt hat, verhält jede Großorganisation sich so, als würde sie von den Geheimagenten ihrer Gegner geleitet. Diese Form der Selbstsabotage ist kein Zufall; denn jede Ausdehnung ihrer Befugnisse verspricht der Organisation mehr Macht, mehr Geld und mehr Planstellen. Hannah Arendt hat vor fünfundvierzig Jahren dazu das Nötige gesagt. Sie sprach damals in Kopenhagen vom ‚Druck einer sich abzeichnenden Veränderung aller Staatsformen, die sich zu Bürokratien entwickeln, das heißt, zu einer Herrschaft weder von Gesetzen noch von Menschen, sondern von anonymen Büros oder Computern, deren völlig entpersönlichte Übermacht für die Freiheit und für jenes Minimum an Zivilität, ohne das ein gemeinschaftliches Leben nicht vorstellbar ist, bedrohlicher sein mag als die empörendste Willkür von Tyranneien in der Vergangenheit‘.
Am Ende seiner essayistischen Hinrichtung zitiert Enzensberger den deutschen Philosophen Odo Marquard: „Es kommt nicht darauf an, die Welt zu verändern, sondern sie zu verschonen.“
Die in Buenos Aires, Argentinien beheimatete Fashion Photographin und Art Direktorin Antonella Arismendi gewährt auf ihrer Internetseite Einblick in ihr Schaffen:
Vor genau einem Jahr führte das englischsprachige Theater DUET der Universität Duisburg-Essen die Komödie The Importance of Being Earnest von Oscar Wilde auf.
Der DANDY-CLUB erinnert an die Inszenierung und bringt noch einmal das gelungene Plakat.
Eine der weltweit bedeutendsten Strret-Style-Seiten im Internet ist The Sartorialist.
Wer in Mailand oder New York herumläuft und stilvoll gekleidet ist, läuft ihm vielleicht mal vor die Linse: Scott Schuman ist der Fashion-Photograph, der sich hinter The Sartorialist verbirgt. Er flaniert die Hauptstraßen der Modemetropolen entlang und dokumentiert aesthetische Menschen jeglicher Couleur:
Christian McKay in der ausgezeichneten Hauptrolle in Me and Orson Welles, Richard Linklaters Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Kaplow. Außerdem spielten mit: Claire Danes, Ben Chaplin und Zac Efron und andere.
Aus Anlass der gerade eröffneten Ausstellung Mode sprengt Mieder – Silhouettenwechsel im Münchner Stadtmuseum rezensiert der DANDY-CLUB das aesthetische Katalogbuch von Isabella Belting, Hirmer Verlag, München 2010, 144 Seiten, Großformat.
Wäsche-Werbung im Art Deco-Stil aus den 1930er Jahren: Der Körper der Frau wird geformt.
Unsere Kleidung formt uns. – Soziologisch und kultur-geschichtlich ist die Umhüllung des Menschen Spiegelbild der Zeit. Aber auch umgekehrt formt die Kleidung ihren Träger. Buchstäblich: Sie bestimmt, wie er sich bewegt, wie er sich fühlt. Manchmal sogar, wie er sich bewegen darf.
Eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum (22. Januar 2010 bis 16. Mai 2010) widmet sich diesen Fragestellungen: Mode sprengt Mieder – Silhouettenwechsel. Mode engt ein; Mode hat Sprengkraft. Ausgangspunkt der Ausstellungsmacherinnen ist das Phänomen, dass die Mode die Silhouette des Menschen hervorbringt. Und die Frauen können ein Lied davon singen. Klassisches Beispiel ist das Schnürmieder. Es ist ein Gerüst, das die Trägerin formt, zurechtbiegt. So, wie sie die Zeit, die Mode und vielleicht auch das Bild, das der Mann von ihr hat, haben möchte. Das Schnürmieder ist selbst Mode, dabei ihr Hilfsmittel, indem das andere von ihm abgeleitet werden kann. Nicht nur modelliert es den Körper, es formt auch die Bewegung der Frau.
Nicht zufällig spielte das Korsett mehrere Jahrhunderte lang eine so bedeutende Rolle in der Damenmode. Auch die Kinder durften in früherer Zeit nicht Kinder sein. Gerade an diesem Beispiel des Geschnürtseins wird deutlich, dass man in früheren Jahrhunderten die Kleinen nur als kleine Erwachsene sehen wollte und duldete, wurden sie doch entsprechend angezogen.
Die Ausstellung und das begleitende Katalogbuch zeigen die jeweilige Mode der Epoche, die zugleich die Silhouette produzierte, definierte.
Angefangen beim Rokoko, wo die Damenmode üppige Blüten trieb, wandert die Ausstellung mit vielen Kleidern, Miedern, Plakaten und Werbeanzeigen durch die Zeiten und Stile der Mode. Heute kaum vorstellbar ist, was die damalige Fraumit sich herumschleppte an Masse und Steifigkeit. Der ausführliche Text des aufwendig gestalteten Kataloges macht deutlich, dass mit den Kleidungsvorschriften immer zugleich das Verhalten der Frau mit geregelt werden sollte: Das Schnürmieder als pädagogische Maßnahme. Als Emblem für Sitte, Anstand und moralische Integrität der Dame. Andererseits der Reiz des Auspackendürfens der Ehefrau durch den Göttergatten. Das Aufschnüren nach dem Ballabend als maskuline Erfüllung der sexuellen Erwartung.
Allerdings war die Praxis des Einschnürens schon unter Zeitgenossen wahrlich nicht unumstritten. So schrieb der Gelehrte Johann Georg Krünitz in seiner 1786 erschienenen Oeconomischen Encyclopädie: »Man legt den Kindern, wenn sie einige Monate alt sind, die Schnürbrust an. Man hatte sie schon durch das heftige Einwindeln auf die Tortur gebracht, und befreyet nunmehr Hände und Füße von der Strafe, um die Eingeweide noch mehr zu pressen, und die Knochen zu verstümmeln. Die Schnürbrüste sind eine Art von Schilden, durch welche man die Biegsamkeit der noch zu schwachen Kinder, nach der schwachen Meinung des großen Haufens, aufhalten, und sie in den Stand setzen will, selbst aufrecht zu bleiben.«
Der Modespaziergang geht weiter übers Directoire und Empire (1790 bis 1810), wo die bürgerliche Mode allmählich abgelöst wurde. Letztlich war es die Französische Revolution, die alles Einschnürende verbot und stigmatisierte. Doch wie auf anderen Feldern auch, provozierte dieser radikale und plötzliche Zwang seine subversive Konterrevolution: Was zwei Jahrhunderte gewährt hatte, wollte von der Gesellschaft so schnell nicht abgeschafft werden. So kamen um 1815 die lockeren und freizügigeren Antikenkleider wieder aus der Mode
Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind die 1950er und die Sechzigerjahre.In den Fünfzigern kam nun Farbe ins Spiel. Die Lebensfreude kam zurück. Als Seismograph des Jahrzehnts nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kann stehen, dass die Taille nun wieder so schmal ist, »wie sie nur sein kann« und dennoch nicht einengte, wie das Modejournal Constanze 1951 schrieb. Das wollte die moderne, von so manchen Zwängen befreite Frau nicht mehr.
Deutlich macht die Ausstellung, wie die Frau dann in den Sechzigern selbstbewusster wird. Dieses Jahrzehnt ist jugendlicher und deutlich frecher. Berufstätigkeit wird stärker ein Thema bei den modebewussten Frauen in den Städten. Sie nehmen ihr Leben stärker selbst in die Hand, werden mehr sexy.
Katalog und Ausstellung enden mit einem kurzen Ausblick auf 2010: Wie geht die Mode heute mit den Körperformen um? »Viele Bekleidungen lassen Spaß und Freude an der Mode erkennen: Erlaubt ist, was gefällt«, schreibt Isabella Belting.
Das setzt allerdings eine gewisse Stilsicherheit voraus, ist man geneigt hinzuzufügen.
So wird aus dem digitalen Begleiter aus dem 21. Jahrhundert in der Öffentlichkeit ein halbledernes Buch aus dem 19. Jahrhundert. Die Idee hatte die Firma twelfsouth, bei der man die dandyeske Verpackung für sein Macbook auch online bestellen kann: http://twelvesouth.com/products/bookbook/