Melancholiker und Kollaborateur

Der französische Schriftsteller Pierre Drieu la Rochelle

Zum Geburtstag des Dandys, Kollaborateurs, Schriftstellers, Frauenhelden, Melacholikers &C. &C. Pierre Drieu la Rochelle (3. Januar 1893 – 16. März 1945) erinnern wir an eine lesenswerte Rezension: 1966 besprach Der Spiegel den großen Epochenroman Die Unzulänglichen.

Hier ein kurzer Auszug:

„Beide, Drieu wie Gilles, sind vom Fronterlebnis geprägte unbekannte Soldaten des Ersten Weltkriegs – schließlich war Drieu als 21jähriger mit dem „Zarathustra“ im Tornister an die Front geeilt und hatte später das „Brodeln des jungen und warmen Blutes“ bei seiner Feuertaufe so verherrlicht: „Das also war ich, dieser Starke, dieser Freie, dieser Held.“

Beide, Drieu wie sein Held, heiraten eine ungeliebte, doch reiche Jüdin, die sie schnell wieder verlassen; beide sind bürgerliche Desperados und Männer mit vielen Frauen – mit Prostituierten, Krankenschwestern, armen Spanierinnen und wohlhabenden US -Damen, die sie als etwas unzulängliche Don Juans hofieren.
Und so wie einst Drieu jahrelang mit seinem Kollegen Louis Aragon befreundet war und den – später Surrealisten-) Zirkel André Bretons frequentierte, so pflegt auch Gilles die Freundschaft zum Schriftsteller Cyril Galart und den Umgang mit den Literatur-Anarchisten einer ‚Revolte‘ -Gruppe eines Meisters Cael, bis es schließlich zum Bruch kommt. Drieu -Leser Mauriac: ‚Ich erkenne alles wieder, bis hin zur Krawatte …'“

Die vollständige Rezension aus dem Jahr 1966, zum Erscheinen der deutschen Erstübersetzung finden Sie hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46414946.html

Pierre Drieu La Rochelle: Die Unzulänglichen. Propyläen Verlag, Berlin: 504 Seiten.