Ein neuer dandyesker Geniestreich von Karl Lagerfeld: Zusammen mit Gerhard Steidl gründete er den LSD Verlag. Der soll mit seinen Büchern bewusstseinserweiternd wirken.
Lagerfelds Erklärung: „Die Lektüre ist eine wunderbare Droge, für die es Gott sei Dank keine Entziehungskur gibt, wenn man abhängig davon wird … Dieser Zustand kann sich nur aufs Angenehmste verschlechtern. Ich bin in dieser Beziehung ein glücklich Süchtiger. Kann mir das Leben gar nicht ohne diesen Stoff vorstellen.“
Die Abkürzung ergibt sich aus Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag – und soll sicher auch ein wenig provozieren.
Das erste Programm erscheint im Herbst. Schwerpunkt sind Übersetzungen aus dem Französischen und Englischen. Urbanität für Deutschland! Das Besondere: „„Karl Lagerfeld wählt als Programmchef persönlich alle Titel aus und Gerhard Steidl als Drucker sorgt dafür, dass die Leserinnen und Leser nur erstklassige Qualität in den Händen halten“, so der Verlag in einer Mitteilung.
Seit einigen Jahren erscheinen die Photobücher von Karl Lagerfeld im Steidl Verlag. Im Jahre 2000 haben die beiden Bibliomanen mit der Edition 7L ein viel beachtetes internationales Imprint ins Leben gerufen.
Karl Lagerfeld will Bücher herausbringen, die ihn selbst neugierig machen zu den Themen Literatur, Biografien, Mode, Kunst, Ästhetik und Musik. Im Herbst erscheinen die Biographie über Coco Chanel von Justine Picardie und Annie Leclercs überraschende Perspektive auf die große Liebe in Stendhals Rot und Schwarz, also eine weibliche Sicht auf das große Dandy-Thema von unerbringbarer Liebe. Außerdem die Lebensgeschichte der Konzertpianistin Hélène Mercier Arnault sowie eine große Edition zur Reklame-Kunst 1896-1937, als die Werbung auf einem ästhetischen Höhepunkt war. Einer von den vier Bänden präsentiert die Plakat-Sammlung von Karl Lagerfeld.