Frank Hertel – Susi vom Mars

Frank Hertel: Susi vom Mars

 

 

Frank Hertel, Susi vom Mars. Roman.
208 Seiten, Papaerback, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9.95 Euro.

 

Das gab’s auch noch nicht: Die Rezension eines Buches durch den DANDY-CLUBs führt dazu, dass es zuende geschrieben wird:

 

Der Reihe nach: Vor knapp zwei Jahren besprachen wir die Ausgabe 14 der engagierten und intelligenten Literatur-Zeitschrift Krachkultur. In der Folge für das Jahr 2012 war uns – neben vielen anderen gelungenen Texten – Susi vom Mars von Frank Hertel aufgefallen. Nur: Herausgeber Martin Brinkmann hatte in der Krachkultur geschrieben, Frank Hertel arbeitete gerade an dem Roman. Wie uns der Autor inzwischen erzählte, war er damals noch gar nicht sicher, ob er über das erste Kapitel hinaus überhaupt einen Roman schreiben wollte.

 

Es sei die lobende Rezension des DANDY-CLUB gewesen, die ihn dazu motiviert habe, tatsächlich ein Buch zu schreiben.

 

Susi vom Mars handelt im Prinzip von einer Männer-Phantasie. Ohne politisch-feministische Correctness schildert da ein Autor die Wunsch-Vorstellung eines Mannes. Na ja, sagen wir mal, eines Mannes, der ein wenig einfältig ist: Rauchen, Saufen, Sex, das sind die drei Basis-Beschäftigungen von Franz. Franz lebt in einem bayerischen Kaff. Vegetiert zwischen Ü30-Partys mit Augustiner Edelstoff und der Glotze.

 

Bis eines Tages… – Ja, bis eines Tages aus seiner Zigaretten-Schachtel eine bildschöne Frau entspringt. Sie ist nicht nur splitternackt. Sie kann ihm auch jeden (nochmal: jeden!) Wunsch erfüllen. Sexuell ist sie eh sehr begierig und kann nicht genug bekommen, wovon jeder Kerl träumt. In kürzester Zeit macht sie Franz stinkreich.

 

Aber dann ergeben sich so manche Probleme, die das Leben auch den Menschen ohne Traum-Fee bringt. Frank Hertel schreibt lakonisch, ohne in eine anbiedernde Jugend- oder Pseudo-Cliquen-Sprache zu verfallen. Zuweilen sind die Brüche in der Erzählung witzig. So, als Franz zum erstenmal Susi aus der Zigaretten-Schachtel holt, nicht um mit ihr zu vögeln, sondern um mit ihr zu reden. So einen Roman nennt man heute wohl Fun-Trash. Dieser hier macht neugierig auf das jeweils nächste Kapitel. Unterhaltsam und ein wenig macho-anarchisch.