Das koloniale Auge – Frühe Portraitphotographie in Indien

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Das Museum für Fotografie am Berliner Bahnhof Zoo zeigt Original-Photos der frühen Portrait-Photographie in Indien. Ob Maharadschas, Schlangenbeschwörer oder Hungernde: Es war das Bestreben der britischen Kolonialmacht, die Menschen der Region zu kategorisieren. Man wollte mit wissenschaftlichen Maßstäben alle Kasten, Berufsgruppen und Stämme erfassen.

Die Berliner Sammlung ist eine der an Umfang und Qualität weltweit bedeutendsten. Sie galt als Kriegsverlust und gelangte in Teilen erst in den 1990er Jahren wieder zurück nach Berlin zu den Staatlichen Museen.

Rund 300 Abzüge geben einen umfassenden Überblick über die Portraitphotographie des indischen Subkontinents aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Neben Bildern namhafter Fotografen und Studios wie Samuel Bourne, Shepherd & Robertson, A.T.W. Penn und John Burke sind auch Arbeiten weniger bekannter Autoren zu sehen. Die in jener Zeit populäre und ungeahnt facettenreiche ethnografische Photographie wird kontrastiert mit genrehaften Straßenaufnahmen von Handwerkern und mit Adelsporträts islamischer Fürsten und Prinzessinnen, Maharajas und Clan-Chefs, die sich im eigenen Palast oder im Studio kunstvoll in Szene setzen ließen.

 

Das Koloniale Auge. Frühe Porträtfotografie in Indien
Ausstellung noch bis 21. Oktober 2012
Museum für Fotografie
Jebensstraße 2
10623 Berlin
Montags geschlossen.