From Polaroid to Impossible im NRW Forum Düsseldorf

 

 

 

 

From Polaroid to Impossible. Masterpieces of instant Photography – The Westlicht Collection.
Ausstellung im NRW Forum Düsseldorf.

Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, 2012, 192 Seiten, 230 farbige Abbildungen auf Photopapier, gebunden mit Schutzumschlag, Euro 39,80.

 

Nach der Insolvenz des US-amerikanischen Sofortbildkamera-Herstellers Polaroid ging ein Aufschrei durch die gesamte Photowelt: Im Jahr 2010 wurden bei Sotheby’s in New York viele Highlights aus der firmeneigenen Sammlung versteigert.1.200 Bilder aus der Polaroid Collection – vor allem aus Cambridge – erzielten teils Rekordpreise.

Etwa 4.400 Photos von 800 Photographen aus der International Polaroid Collection aus dem Musée de l’Elysée in Lausanne konnten hingegen durch den Ankauf des Wiener Unternehmers Peter Coeln für das Fotomuseum Westlicht in ihrem Bestand bewahrt werden. Die Zukunft dieser einzigartigen Sammlung schien zwei Jahre ungewiss – bis sie Peter Coeln quasi in letzter Minute gesichert hat.

Nach der Ausstellung im Wiener Photomuseum Westlicht sind 500 Werke aus diesem Bestand nun noch bis zum 5. August 2012 im NRW-Forum in Düsseldorf zu sehen.

Das Besondere an dieser Sammlung ist deren photo-historischer Kontext: Der Gründer von Polaroid, Edwin Land, war nicht nur selbst von seiner Idee besessen, eine handliche und praktikable Sofortbild-Kamera auf den Markt zu bringen. Zugleich wollte er möglichst viele Photographen und renommierte Künstler für eine Zusammenarbeit gewinnen: Sie sollten seine Produkte testen und im fortwährenden Betrieb Lob und Tadel erteilen. So verpflichtete der Polaroid-Gründer bereits Anfang der 1950er-Jahre unter anderen Ansel Adams als Berater. Adams teste beinahe alle verschiedenen Apparate und Filme. Wurde ein Film von Adams als nicht gut genug gefunden, ging er auch nicht in Produktion. Später hat Polaroid viele namhafte Photographen mit Kameras und Filmen versorgt und dafür Bilder bekommen. Die Idee, die dahinter stand, war ein einfaches aber geniales Tauschgeschäft: das Artist Support Program. Photokünstler, die die technischen Möglichkeiten der Sofortbild-Photographie erproben wollten, bekamen von Polaroid eine Kamera und Filmmaterial gestellt. Im Gegenzug erbat das Unternehmen eine oder mehrere Aufnahmen für die Firmen-Sammlung. So haben die Künstler nicht nur Werke zu einer Sammlung beigesteuert, sondern zugleich beratend an der Weiterentwicklung der weltweit bekanntesten Sofortbild-Kamera mitgewirkt.

Die Ausstellung, die danach in Helsinki zu sehen sein wird, umfasst Polaroids von vielen Größen der Photographie-Geschichte: neben Ansel Adams, Nobuyoshi Araki, Robert Mapplethorpe, Stephen Shore, Ralph Gibson, Helmut Newton und William Wegman. Oliviero Toscanis berühmtes Polaroid von Andy Warhol mit seiner Polaroid-Kamera wurde als Titelmotiv der Schau ausgewählt.

Heute heißt Polaroid Impossible: Nachdem Polaroid 2008 das endgültige Ende der Produktion bekannt gab, hat vier Jahre später die in Wien ansässige Firma die Restbestände vom Vorgänger aufgekauft und führt die Sammlung weiter. Außerdem entwickelt Impossible neue Farbfilme und versucht, die Idee einer analogen Sofortbildkamera aufrecht zu erhalten.

Der zur Ausstellung erschienene Katalog aus dem Hatje Cantz Verlag präsentiert ausgewählte Werke aus der Polaroid-Sammlung zusammen mit neu entstandenen Impossible-Sofortbildern. Manfred Heiting, Art-Director von Polaroid, der die International Polaroid Collection seit den 1970er-Jahren aufbaute, schildert in einem beeindruckenden Gespräch das Engagement des Unternehmens und die einzigartige kulturhistorische Bedeutung einer Kooperation von Kommerz und Kunst.

 

 

 

 

 

Aus Gründen des Urheberrechts wurden die publizierten Photos gelöscht.

 

 

NRW Forum Düsseldorf – Die Polaroid Collection