Abschied von Gunter Sachs auf seiner Internet-Seite
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Zugegeben, wir haben mit ihm unser Problem. Zu sehr haftete ihm, der sich am 7. Mai 2011 in seinem Schweizer Chalet in Gstaad erschossen hat, der Ruf des Playboys an. Und mit dieser Spezies haben wir nichts zu tun. Dandys und Playboys sind in etwa so ähnlich wie Hasen und Igel. Doch hatte Gunter Sachs vielleicht zwei Seiten.
Die öffentliche Seite
Die allgemein bekannte Seite von Gunter Sachs war der Playboy. Er hatte jung ein beträchtliches Vermögen geerbt und machte auch vor der Kamera keinen Hehl aus seiner Zuneigung zu schönen Frauen. Was ihm jedoch letztlich wirklich den zwiespältigen Ruf eingebracht hat, war wohl sein Einlassen mit der Zeitschrift Playboy. Zu oft ließ er sich mit Bunnys photographieren. Und auch mit dem Playboy-Gründer Hugh Hefner, – obwohl er später sagte, dass er von dem nichts hielte.
Dagegen, dass Sachs ein Playboy war, spricht allein die Tatsache seiner langjährigen Ehe mit der Schwedin Mirja, geborene Larsson, mit der er seit 1969 verheiratet war. Auch setzt ein Playboy nicht unbedingt Kinder in die Welt. Gunter Sachs hatte drei.
Die weniger bekannte Seite
Nicht allgemein bekannt ist, dass Gunter Sachs ein bedeutender und talentierter Photograph war, der weltweiten Ruf genoss. Darüber hinaus machte er viel beachtete Dokumentarfilme und war ein Kunstsammler von Rang. Trotz aller Lebemann-Vorwürfe schloss er mehrere Studiengänge ab. Für sein ästhetisches Gespür spricht – pars pro toto – die von ihm 1972 veranstaltete Andy Warhol-Ausstellung: es war die erste in Deutschland. Weil es ihm peinlich war, dass nichts verkauft wurde, kaufte Sachs selbst einige Werke und begründete damit den Grundstock von Warhol in seiner Sammlung. Er gilt als Entdecker von Saint-Tropez und gründete ein Astrologie-Institut
Noch vieles könnten wir aufzählen. Gunter Sachs erschoss sich, wie er in seinem Abschiedsbrief mitteilte, wegen einer selbst diagnostizierten Alzheimer-Erkrankung. Er wurde 78 Jahre alt.
Wir verneigen uns vor Gunter Sachs!