Marianne Breslauer, Angler an der Seine, 1929
© Fotostiftung Schweiz, Winterthur
Paris zur Zeit, als die Avantgarde ihren Namen noch verdiente: In den 1920er und 30er Jahren zog die europäische Kulturmetropole Maler, Schriftsteller und Lebenskünstler magisch an. Picasso und Man Ray sind heute Ästhetik-Ikonen, die man mit der Entstehung von Surrealismus und französischem Dadaismus verbindet.
Doch waren es nicht nur Männer, die nach Paris kamen, um hier künstlerisch zu wirken. Die Photographie war das aufkommende Medium, das gerade vielen Frauen ihren Lebenswunsch von Selbstbestimmtheit verwirklichen half. Eine Anlaufstelle dabei war das Atelier von Man Ray, der als Photograph bereits einen Namen hatte.
Berenice Abbott, Ilse Bing, Marianne Breslauer, Claude Cahun, Gisèle Freund, Florence Henri, Germaine Krull, Dora Maar, Lee Miller und Ré Soupault waren die ambitionierten jungen Photographinnen, die sich zügig wieder aus dem Schatten des großen Meisters entfernten. Unda Hörner widmet ihnen nun ein Buch, das einen weiblichen Blick auf das Paris dieser kulturellen Hochzeit vermittelt. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin.
Ré Soupault, Chez Rosalie, Rue Campagne-Première, 1935
© VG Bild-Kunst, Bonn 2010
Unda Hörner
Scharfsichtige Frauen
Fotografinnen der 20er und 30er Jahre in Paris
144 Seiten, zahlreiche, zum Teil farbige Abbildungen,gebunden mit Schutzumschlag, € [D] 25.– /sFr 43.80.