Juliet Hacking beschreibt das Leben großer Photographen
© Sieveking Verlag 2015
Juliet Hacking, Hiner der Kamera.
Das Leben der großen Fotografen.
Aus dem Englischen, 304 Seiten mit 103 Abbildungen, Sieveking Verlag, geb. mit Schutzumschlag, 39,90 Euro.
Die Photographie als Kunst reüssiert. Das Buch von Juliet Hacking Hinter der Kamera schließt nun eine Lücke: In drei Dutzend kurzen Portraits stellt sie bedeutende Photographen des 19. und 20. Jahrhunderts vor.
Heute kann man sich kaum noch vorstellen, dass die Photographie lange gebraucht hat, um als eigenständige Kunstform anerkannt zu werden. Zu Zeiten von Alvin Langdon Coburn und Alfred Stieglitz konnten die nur davon träumen. Um der Photographie ihren gebührenden Platz innerhalb des Kunstgeschehens einzuräumen, gründete Stieglitz die heute legendäre Zeitschrift Camera Work. Deren Schwerpunkt lag neben der Veröffentlichung anspruchsvoller Photos auf der Schaffung eines Theorie-Fundaments für die Photokunst.
Längst ist die Photographie als eigenständige Kunst akzeptiert: Hervorragende Ausstellungen zu einzelnen Photographen oder Themen sind Publikumsmagnete. Verlage haben sich auch auf Photobücher spezialisiert, die auf speziellen Maschinen gedruckt werden und auf glänzendem, schwerem Papier.
Da kommt das Buch von Juliet Hacking Hinter der Kamera wie gerufen. Die Studiendirektorin für Photographie des Sotheby’s Institute of Art in London schildert in 38 kurzen Biographien das Leben bedeutender Photographen. Ansel Adams, Diane Arbus, Eugène Atget,Richard Avedon, Robert Doisneau, Walker Evans, Man Ray und Albert Renger-Patzsch sind einige von den großen Namen der Photographie-Geschichte, deren Leben uns hier näher gebracht wird.
Juliet Hacking versucht sich dabei nicht an irgendeiner pseudo-wissenschaftlichen, scheinbar objektiven Herangehensweise. Gott sei Dank. Stattdessen schildert sie das jeweilige Leben lesbar und interessant. Da bleibt trotz der Kürze der Texte noch Raum für so manchen süffisanten Einsprengsel, der das Biographische erst anschaulich und nachvollziehbar werden lässt. Die Texte haben meist zwischen vier und sechs Seiten, die begleitet werden durch einige Arbeiten des Künstlers.
So ist die Portrait-Sammlung weniger zur chronologischen Lektüre geeignet als vielmehr zur Information vor einem Ausstellungsbesuch oder nach der Lektüre eines Feuilleton-Artikels.
Der Groß-Oktav-Band kommt daher in gebundener Form und gedruckt auf schwerem Glanzpapier. Dieses Handbuch bereichert die Bibliothek jedes Photoliebhabers.