Hiroshi Sugimoto -Conceptual Forms

Hiroshi Sugimoto, Surface of Revolution with
Constant Negative Curvature
(Conceptual Form
0010), 2004.
Collection of the Artist, New York

 

 

Hiroshi Sugimoto -Conceptual Forms and Mathematical Models.
Ausstellung The Phillips Collecton Washington D.C. 7. Februar – 10. Mai 2015.
Katalog Hatje Cantz 2015, Einleitung von Hiroshi Sugimoto, Englisch, 96 Seiten mit 48 Abbildungen, 35 Euro (D).

 

 

Hiroshi Sugimoto ist einer der weltweit stilprägenden Photokünstler. Seine enigmatischen Photo-Kunstwerke beeindrucken durch ihre radikale Einfachheit und Klarheit. Am 7. Februar 2015 eröffnet in der Washingtoner Phillips Collection eine Ausstellung mit seinen Aufnahmen von mathematischen Modellen, die begleitet wird von einem Katalogbuch, das diese Serie in ihren kunsthistorischen Kontext stellt.


Der 1948 in Tokio geborene Photograph gilt schon lange als Meiser der photographischen Essenz. Seine Werke gelten als Ikonen der Verkörperung eines angestrebten Ideals, des Strebens den physikalischen Grundlagen des Raumes auf die Schliche zu kommen. Bereits Sugimotos Serien von Wachsfiguren erschütterten in ihrer realistischen Präsenz und ließen unsere Wahrnehmung fragil werden. In der Serie Theaters schuf Sugimoto weiß strahlende Kinoleinwände, die wirkten wie Abbilder von Altaren. Die Dioramas waren Photos von Schaukästen aus naturwissenschaftlichen Sammlungen und vor Jahrtausenden ausgestorbener Tierarten in unwirklicher Natur. Ihre extreme Belichtung verbunden mit dem hochwertigen Schwarz-Weiß-Druck lassen die Vergangenheit real werden und uns Heutige erschaudern. Was ist der Schoß der Welt?

 

 

 

Hiroshi Sugimoto, Kuen’s Surface: A Surface
with Constant Negative Curvature
(Conceptual
Form 0006), 2004.
Collection of the Artist, New York

 

 

 

So ist es nur konsequent, dass sich der japanische Ausnahme-Photograph auf die Spuren von Marcel Duchamp begibt. Inspiriert von dessen Werk Die Neuvermählte/Braut wird von ihren Junggesellen entkleidet, sogar (oder Großes Glas), das zwischen 1912 und 1923 entstand, photographierte der Japaner mathematische Modelle aus dem 19. Jahrhundert aus der Sammlung des Komaba Museums der Universität Tokio. Hier befindet sich auch die dritte und letzte autorisierte Replik von Duchamps Großes Glas.

 

Ausstellung und Katalog stellen Sugimotos Aufnahmen von historischen mathematischen Modellen erstmals seinen eigenen mathematischen Modellen gegenüber, die mit computergesteuerten Präzisionswerkzeugen aus Aluminium gefräst wurden.

 

Die grandiose Schau läuft vom 7. Februar bis 10. Mai 2015 in Washington D.C. Hoffentlich kommt sie auch nach Deutschland.

 

 

Hiroshi Sugimoto, Onduloid: A Surface of
revolution with constant non-zero mean
curavture (Mathematical Model 001), 2005.
Collection of the Artist, New York