Kathy Benjamin sammelte 100 skurrile Begräbnisse
© Klett-Cotta 2014
Kathy Benjamin, Begräbnisse zum Totlachen.
Die durchgeknalltesten Bestattungen aller Zeiten.
206 Seiten, Flexcover, mit Illustrationen von Mario Zucca,Tropen Verlag, 16,95 Euro, auch als E-Book.
Sterben hat viele Facetten. Einige der skurrilsten hat die US-amerikanische Autorin Kathy Benjamin in ihrem Buch Begräbnisse zum Totlachen – Die durchgeknalltesten Begräbnisse aller Zeiten zusammengetragen.
Sie berichtet von einer der seltsamsten Grabraub-Serien, die sich vielleicht jemals zugetragen hat. Sie geschah über drei Jahre in den 1860ern in Salt Lake City. Im Jahr 1862 erschoss ein Polizist drei Verbrecher auf frischer Tat. Zwei wurden von ihren Familien beigesetzt, doch für den dritten fühlte sich niemand zuständig. Ein großzügiger Bürger der Stadt finanzierte die Beerdigung auf dem Städtischen Friedhof von Salt Lake City.
Einige Monate nach der Beisetzung erfuhr der Bruder des Vergrabenen davon und wollte den umbetten lassen. Als der Sarg geöffnet wurde, staunten die Anwesenden nicht schlecht: Die Leiche war vollständig unbekleidet. Die Polizei bekam einen Tipp: Sie solle mal bei Jean Baptiste nachfragen, der an der Beisetzung als Bestattungshelfer beteiligt gewesen war. In der Wohnung entdeckten die Polizisten dann überall Säcke und Kisten mit gebrauchter Kleidung: Jean Baptiste wurde angeklagt, mehr als 300 Leichen ausgegraben und entkleidet – sprich geschändet zu haben.
Doch das Skurrilste an der Geschicht: Der damalige Gouverneur von Utah, zugleich Oberhaupt der Mormonen, organisierte die Beisetzung aller Kleidungsstücke in einem einzigen Grab, um noch größeres Aufsehen zu vermeiden. Er versicherte den Angehörigen, dass durch diese Art der Bestattung der gesammelten Kleidung alle betroffenen Toten trotzdem vollständig bekleidet wiederauferstehen würden.
Kathy Benjamin schreibt für verschiedene Humor-Webseiten im Netz. Ihr kleines süffisantes Büchlein versammelt Geschichten über den längsten Leichenzug, den größten Grabstein, den größten Sarg oder wie eine Beerdigung noch schlimmer gemacht werden kann…
Insgesamt 100 solcher freakigen Begräbnisse hat die Texanerin ausgegraben. – Immerhin ist es ein probater Versuch, dem für uns alle Unausweichlichen mit ein wenig Humor entgegenzusehen.