Die Wunderkammer in der Collection Olbricht
© Collection Olbricht 2013
Die Tradition der Wunderkammer entstand in der Renaissance: Räume, in denen kostbare Kunstwerke, seltene Naturalien, Wissenschafts-Instrumente neben Gegenständen aus fremden Welten und bis dato Unerklärlichem aufbewahrt wurden. Sie spiegelten nicht nur dem damaligen Wissensstand wider sondern auch die fehlende Trennung in verschiedene Denk-Bereiche. Die großen Geister der Renaissance beschäftigten sich eben mit Philosophie UND den Naturwissenschaften, mit Mathematik UND den schönen Künsten.
Die Olbricht Collection in Berlin-Mitte nimmt diese schöne alte Tradition wieder auf: Sie will einen Blick in die Vergangenheit ebenso ermöglichen wie die Besucher in Staunen versetzen. Das sagenumwobene Einhorn, das heute von Kennern als Stoßzahn des Narwals entlarvt wird, einen lichtdurchfluteten Bernsteinspiegel oder den Kokosnuss-Pokal aus dem Besitz von Alexander von Humboldts mit Darstellungen brasilianischer Kannibalen – sie lassen sich lange betrachten und einige ihrer Geheimnisse entlocken.
Wo passte eine Wunderkammer besser als in Berlin? Die von Kurfürst Joachim II. (reg. 1535 bis 1571) im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig zerstörte Kunstkammer wurde von Kurfürst Friedrich Wilhelm neu aufgebaut und fand unter Friedrich III. ihren Standort im neu ausgebauten Stadtschloss. Heute sind die wenig erhaltenen Objekte auf verschiedene Museen verteilt.
Mit ihren über 200 Exponaten ist die Wunderkammer der Collection Olbricht in Qualität und Zusammenstellung einzigartig. Die Ausstellung wurde nun bis zum 25. August 2013 verlängert.
Wunderful – Humboldt, Krokodil & Polke nennt sich die Ausstellung
© Collection Olbricht 2013
me Collectors Room Berlin/Stiftung Olbricht
Auguststraße 68, 10117 Berlin
Tel. +49 30 86 00 85-0
www.me-berlin.com
Öffnungszeiten: Di-So, 12-18 Uhr/Opening hours: Tue – Sun, 12 – 6 p.m.