Lovis Corinth (1858-1925), Salome II, 1900
Museum der bildenden Künste Leipzig
© bpk, Museum der bildenden Künste Leipzig, Ursula Gerstenberger
Entwicklungssprünge in der Technologie haben die Menschen immer wieder überfordert. Das ist heute so: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse ändern sich schneller, als man es verarbeiten kann. Was heute noch Grundfeste ist, ist morgen überholt.
Und es war für 150 Jahren so. Da kommt die Ausstellung Schönheit und Geheimnis – Der deutsche Symbolismus gerade recht, – damit wir mal ein wenig entspannen. Denn auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse durch den rasanten Technischen Fortschritt derart schnell, dass manche Künstler sich provoziert fühlten, wieder zurück zu schauen: Bilder von stiller Naturbeobachtung oder einer Verschmolzenheit von Mensch und Natur bis zu Mythischem wie Franz von Stucks berühmter Sünde zeugen von anderen Sehnsüchten als einer Durchdringung der Technik in alle Lebensbereiche.
Der deutsche Symbolismus – eher eine Geisteshaltung als eine geschlossenen Stilrichtung – wie die Bielefelder Ausstellungsmacher anmerken, ist noch immer weniger erforscht und allgemein bekannt als der gleichzeitig stattgefundene Impressionismus. Ein Grund mehr, sich auf die Spiritualität versus Gründerzeit in Bielefeld einzulassen.
Franz von Stuck (1863-1928), Die Sünde, 1899
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
© Rheinisches Bildarchiv Köln
Franz von Lenbach, Schlangenkönigin, 1894
Photo: Ingo Bustorf