André Kertész, Concorde-Platz, Paris, 1928
Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt zum erstenmal in Deutschland eine umfangreiche Retrospektive des ungarischen Photographen André Kertész (1894-1985).
Manche Aufnahmen sind photographische poetische Gemälde, – sorgfältig komponiert und voller Melancholie. Andere scheinen eher Momentaufnahmen zu sein, die Situationen in der hektischen Großstadt festhalten. Die umfangreiche Schau legt den Schwerpunkt auf Kertész‘ Arbeit für Magazine. Seine Distortions (Verzerrungen) sind Aktphotographien, in denen er seine Modelle mit Zerrspiegeln aus ungewöhnlichen Perspektiven darstellte. Ein anderer Schwerpunkt sind die Polaroids, eine Serie, die Kertész aus dem Fenster seines New Yorker Appartments aufnahm. Er photographierte persönliche Gegenstände vor dem Hintergrund der Skyline und schuf damit eine spezifische Zerrissenheit zwischen individueller Intimität und der modernen Massengesellschaft.
André Kertész‘ Werk ist in drei Phasen zu unterteilen: Er lebte zwischen 1914 und 1925 in Budapest, von 1925 bis 1936 in Paris und anschließend bis zu seinem Tod 1985 in New York.
Kertész hatte großen Einfluss auf die Photographie in der Mitte des 20. Jahrhunderts, insbesondere auf Größen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Capa und Brassai.
Der Katalog zur Ausstellung ist bei Hatje Cantz erschienen:
André Kertész, 360 Seiten, etwa 500 Abbildungen, gebunden mit Schutzumschlag, 49,80 Euro.
André Kertész, Verlorene Wolke, New York 1937
Courtesy Sarah Morthland Gallery, New York
André Kertész, Melancholische Tulpe, New York 1939
Courtesy Bruce Silverstein Gallery
André Kertész, Ohne Titel, New York 1965
Courtesy Stephen Daiter Gallery
André Kertész – Fotografien
Martin-Gropius-Bau Berlin
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11. Juni bis 11. September 2011