Briefe und Postkarten Ernst Jüngers an Albert Hofmann werden in Wien angeboten
© Antiquariat Inlibris, Gilhofer Nfg
Das Wiener Antiquariat Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH, A-1010 Wien, ÖSTERREICH bietet ein außergewöhnliches Konvolut von Briefen und Postkarten Ernst Jüngers an den Entdecker von LSD, den späteren Freund, Albert Hofmann, an.
Aus der Originalbeschreibung des Antiquariats:
Meersburg a. B., Kirchhorst über Hannover und Ravensburg, 1948 und 1949.
Zusammen 20½ SS. auf 14 Bll. Verschiedene Formate. Mit 2 Kuverts. Beiliegend 14 Gegenbriefe (meist ms. Durchschläge, tls. mit U. bzw. Initialen) mit zusammen 16½ SS. auf 19 Bll. Bottmingen bei Basel, 1947-1949. Verschiedene Formate.
An den Chemiker Albert Hofmann (1906-2008): „[…] Was mich betrifft, so habe ich die praktischen Studien seit langem hinter mir. Es sind dies Experimente, bei denen man früher oder später in recht gefährliche Kammern tritt und sich freuen darf, wenn man mit einem blauen Auge davongekommen ist […]“ (a. d. Br. v. 3. III. 1948). – Der Brief v. 22. VI. 1948 mit Dank für ihm zugesandte Knickerbocker „und Ihre reiche Kaffee-Spende, die uns in mehr als einer Beziehung dienlich war. Kaffee ist hierzulande fast die einzige Währung, für die auch Butter einzutauschen ist. Vor allem aber diente mir die Sendung für die Fortführung an Heliopolis, das nun den letzten Kapiteln sich nähert […] Ich werde froh sein, wenn die Wanderung durch diese Gefilde hinter mir liegt. Das Buch wird unter anderem auch ein Kapitel über Droguen [!] enthalten, das Ihnen vielleicht zusagen wird. Ich führe da einen Stoff vor, der kollektive Anschauungen erzeugt, und der im Reiche der Exzitantien ähnlich wirkt wie in den Künsten die Musik. Übrigens fühle ich während der Arbeit an gewissen Kapiteln ein starkes Gelüste in die alten Bereiche zurückzukehren […]“. – „[…] Es freut mich, daß Sie den Steg von Masirah gut erhalten haben […] Diese Novelle wurde durch die Nachricht vom Tode meines Sohnes unterbrochen, der auch an dem Plane teilgenommen hatte. Ich mochte sie nicht fortsetzen, doch habe ich das Thema in Heliopolis ausgeführt – in Form einer taktischen Besprechung der dortigen Kriegsschule. In dem Excurs über Droguen habe ich mir auch den Spaß erlaubt, Ihre Arbeit über das Mutterkorn unter den Schriften der alten Chemiker anzuführen, vorausgesetzt, daß Ihnen das nicht unangenehm ist […]“ (Br. v. 23. IX. 1948).
2 Kommentare
Danke Matthias! Sehr schön die alte Briefen vom Schreibmaschine Jüngers zu sehen.
Aber das Antiquariat verlangt nicht wenig dafür! Ich schätze eher den Inhalt als das Gefäß (und nicht nur wenn es um Jünger geht.)
Autor
Ernst Jünger hat schon zu Lebzeiten Preise von mit ihm bekannten Antiquaren für seine Erstausgaben als ‚Apothekerpreise‘ bezeichnet…