Dandy der Bedürfnislosigkeit


Das Buch Alexander von Schönburgs Die Kunst des stilvollen Verarmens wird von Kultiversum.de rezensiert. Das Buch sei jedem Aestheten ans Herz gelegt. Auch die Besprechung ist lesenswert. Ihr Titel: Ein Dandy der Bedürfnislosigkeit.

 

 

 

Ein Auszug:
„Während der Durchschnittsbürger bei Fehlschlägen schnell durchhängt, ist es aristokratisch, den Kopf oben zu behalten, wenn der Boden wegbricht. Schönburg erzählt von verarmten englischen Lords, die den Abstieg mit Anmut absolviert haben und als Busfahrer ihr Geld verdienen. Wem die große Wohnung zu teuer geworden ist, dem versichert er: «Man kann auf engstem Raum eine ansehnliche Existenz führen.»
 

 

 

So wie der Graf Nyáry. Im Kommunismus galt er als Klassenfeind und musste mit seiner sechsköpfigen Familie in einer kleinen Budapester Zweizimmerwohnung leben. Aber wenn dort am Vormittag die Ma­tratzen beiseite geräumt waren, entstand wie durch Zauberhand ein Salon – «eine der elegantesten Wohnungen, in denen ich mich je aufgehalten habe». Zweifellos gewinnt das Buch durch solche Anekdoten aus der Verwandtschaft.“




Schönburgs „amüsanter Leitfaden“ sei geprägt von der sentimentalischen Sehnsucht nach dem einfachen Leben. So berichte der Adlige über den großen Verzichter Ludwig Wittgenstein: ‚Er zelebrierte seine Sparsamkeit, kokettierte mit der Askese.‘ Auch Schönburg sei „ein Dandy der Bedürfnislosigkeit“: „Manche Passagen könnte man sich gut im Munde eines Proustschen Helden des Snobismus, etwa des göttlichen Charlus, vorstellen – sie würden dann sehr komisch wirken.“

 

 

 

Der Link zur spannenden Rezension:
http://www.kultiversum.de/Literatur-Literaturen/Ratgeber-Alexander-von-Schoenburg-Die-Kunst-des-stilvollen-Verarmens-.html